4 Wochen bin ich also jetzt hier. 28 Tage Zeit um mir ein kleines Bild von den Kanadiern hier in Winnipeg, Manitoba zu machen. Vor meiner Ankunft hier habe ich ziemlich oft gehört, dass die Menschen hier sehr nett seien und egal wo man sei man mit offenen Armen empfangen wird. Bestimmt so ein Klischee wie, „Die essen hier nur Ahornsirup“ (Habe bis jetzt nicht einen Tropfen konsumiert“) oder „Überall sind Eisbären“ (Bis jetzt nur im Zoo..). Klischees sind also nur Klischees, aber die meisten Leute sind hier einfach extrem freundlich, das ist man gar nicht gewohnt aus Deutschland. Das heisst jetzt nicht, dass zu Hause alle unfreundlich sind, aber wenn man zum Beispiel in Deutschland von einem Fremden auf der Straße angesprochen wird, ist man natürlich erstmal skeptisch, was der jetzt von mir will, Smalltalk wird nur gemacht um am Ende demjenigen etwas anzudrehen. So was habe ich bisher überhaupt nicht erlebt. Die Menschen reden miteinander wenn sie an der Ampel stehen, egal ob man sich kennt oder nicht. Das macht den Anfang hier sehr viel leichter, weil man ganz schnell die Angst verliert Fremde Menschen anzusprechen, man lernt viel schneller Leute kennen, knüpft Kontakte, wird zum Essen eingeladen, (4 mal bis jetzt, Tendenz steigend) oder bekommt einfach mal schnell den Weg erklärt.

Neben der Offenheit sind die Kanadier hier aber auch von Grund auf freundlich. Ein durchschnittlicher Kanadier sagt bestimmt 400 mal am Tag „Sorry“ (geschätzt). Man könnte hier auf der Straße absichtlich jemanden anrempeln und sich sicher sein, dass sich die andere Person dann entschuldigt. Das ist natürlich sehr angenehm, aber auch anstrengend, da man sich auch anpassen will um nicht als unfreundlich wahrgenommen zu werden, ist jetzt aber kein großes Problem..

Ach ja, wer sind die 2 netten Herrn vom Titelbild? Als ich mal wieder mit der Kamera um den Hals die Straße entlang gegangen bin, haben mich die beiden angesprochen, gefragt wie es mir geht und ob ich ein Foto von ihnen machen will. Ich war (natürlich) erst skeptisch, habe schon auf die Frage nach etwas Kleingeld gewartet, aber nein, die beiden waren einfach nur gut gelaunt und haben mir dann noch einen schönen Tag gewünscht. Solch kleine Erlebnisse bereichern die Tage hier umso mehr.

Nach meinen jetzigen Erfahrungen habe ich also nur positive Erlebnisse mit den Kanadiern gemacht, wobei Kanadier ist hier eigentlich keiner so wirklich. Egal wo man hingeht, man sieht immer Menschen aus etlichen Ländern, die meisten Menschen mit denen ich etwas länger sprechen konnte, sind meist zwar in Kanada geboren, Eltern oder Großeltern kommen aber aus anderen Ländern. Kanadier ist also wer sich als Kanadier fühlt, egal wo du jetzt herkommst. Naja einen „echten“ Kanadier habe ich schon etwas besser kennen gelernt. Byren, 19, dessen Familie schon  über 100 Jahre! in Kanada lebt teilt das Hobby der Fotografie mit mir, wodurch ich ihn auch relativ schnell kennen gelernt habe. Er liebt seine Heimatstadt wirklich sehr, und weiß tausende Geschichten über Winnipeg und hat eine Instagram-Seite, da kann man sich mal einen kleinen Eindruck von der Hauptstadt Manitobas machen.

Ich weiß wirklich nicht, ob sich meine Erfahrungen mit den Menschen aus Winnipeg und Manitoba auf Kanada generalisieren lassen können, aber das „Friendly Manitoba“ auf dem Kennzeichen haben sie sich meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient!

Bis die Tage..

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