Oh Christmas Tree!
Kein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum, das gilt auch, oder eher vor allem in Kanada. Denn wenn es an einem in diesem Land nicht mangelt dann sind es Bäume. Also haben prompt alle zugesagt als wir von einer oder eher gesagt 3 Familien aus der Gemeinde zum Weihanchtsbaumschlagen eingeladen wurden. Ausgesucht haben wir uns wahrscheinlich einer der kältesten Tage bis jetzt, frostige -23° hatte es, gefühlt noch etwas kälter durch den Wind. aber solange man was warmes zum anziehen hat (haben wir zum Glück), ist alles halb so wild.
Nachdem der Tee gekocht und in die Thermoskanne gefüllt wurde, jegliche Jacken angezogen und der Hänger ans Auto gehängt wurde ging es dann auch los, eine gute Stunde Richtung Osten, erst über den Highway, dann ein paar Landstraßen, aber flach und einsam ist es überall außerhalb der Stadt, ich liebe diesen Blick ins nichts aus dem Auto, diese endlosen Weiten.
Irgendwann haben wir dann einfach am Waldrand angehalten, sind ausgestiegen, haben Axt und säge gepackt und uns auf die Suche in den Wald begeben. Das Feeling war schon echt klasse, mal wieder ein Moment des „wahren“ Kanadas, nicht das der Großstadt. Nachdem wir unseren 10m großen Kandidaten (kein Spaß) ausgewählt hatten war er schneller gefällt als man gucken konnte. Natürlich wurden dann nur die oberen 2m mitgenommen, ganz so groß ist unsere Haus dann auch nicht. Alle Bäume waren schnell gefällt, die Kekse gegessen und das Feuer schon wieder erloschen, dann wurde uns auch kalt uns wir machten uns auf den Rückweg.

Es stellte sich heraus, dass ein Seil zum fixieren von 5 Bäumen nicht ausreicht. Alle 5 Bäume flogen bei gut 100kmh vom Hänger, ein bisschen lustig sah das schon aus. Ein bisschen lustig sieht auch unser Baum jetzt aus, Auf der einen Seite hat er gar keine Äste mehr, auf der anderen ein paar vereinzelte. Mir war das fast recht, ich mags wenn der Baum ein bisschen anders, ein bisschen hässlich ist. Wir haben ihn in die Ecke gestellt, und so schlimm sieht er jetzt auch nicht aus. Vielleicht liegt es auch daran, dass Sandro und ich mit dem Wundermittel Panzertape und unseren extrem ausgeprägten Handwerkereigenschaften ein paar einzelne Äste an den Stamm fixieren konnten. Ganz so traurig sieht er jetzt nicht mehr aus, aber immerhin weiß ich jetzt was ein Charlie-Brown-Tree ist…

Leider hat mein Kameraakku bei den Temperaturen schon nach 30 Minuten schlapp gemacht und so konnte ich nicht alles festhalten, das wichtigste um einen Eindruck zu vermitteln sollte aber zu sehen sein..

Un Zack war die Kamera aus, und so sieht der Baum jetzt in unserem Wohnzimmer aus…

Da heute schon Heiligabend ist (man die Zeit fliegt echt..) wünsche ich euch allen ein paar entspannte Feiertage und ein super Zeit mit euren liebsten, bis demnächst!

Stefan

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